Auf Instagram habt ihr bereits mitbekommen, dass ich mich an einer Black and White Week versucht habe. Diese Woche ist nun vorbei. In vielen Dingen habe ich mir das leichter vorgestellt als es letztlich war, aber dennoch bin ich froh, dass ich das Projekt bis zum Ende durchgezogen habe. Ich wollte euch jetzt noch einmal ausführlich erzählen was es damit auf sich hatte und und wie es mir dabei ergangen ist.
In den letzten Wochen versuche ich sehr darauf zu achten, dass ich vom Farbbild her einen sehr homogenen Feed bei Instagram habe. Daher verzichte ich größtenteils auf Bilder in schwarz-weiß. Dennoch gibt es sehr viele Bilder die mir in schwarz-weiß sehr viel besser gefallen als in Farbe, daher habe ich beschlossen eine ganze Woche den Bildern zu widmen, die ich gerne posten möchte aber bisher nicht gepostet habe, weil sie nicht in meinen Feed passen. Das sind nicht zwingend alte Bilder – aber dennoch Bilder aus den letzten Wochen die ich sehr schön finde aber in Farbe nicht so eine tolle Wirkung haben wie in schwarz-weiß.
Das Bearbeiten der Bilder geht dadurch natürlich super schnell, denn man muss nicht mehr die Bilder farblich bearbeiten, sondern nur noch die Intensität der verschiedenen Grautöne anpassen. Das geht wesentlich schneller. In Schwarz-Weiß-Bildern ist der Ausdruck sehr sehr sehr viel stärker als bei Farbbildern, da das Gesamtbild nicht durch Farben abgelenkt wird, sondern die Kontraste eine sehr viel größere Rolle spielen. Genau das wollte ich testen und für mich herausfinden wie ich damit umgehen kann und ob diese Art von Bildern für mich gut funktioniert. Wie gesagt, es ist mir bei normalen Post viel leichter gefallen die Bilder zu bearbeiten und zu posten und ich bin auch sehr zufrieden damit.
INSTA STORIES
Womit ich aber überhaupt nicht zurecht gekommen bin sind die Instagram Stories. Ich hatte in den letzten Wochen eigentlich oft das Gefühl, dass ich in den Stories vieles in schwarz-weiß machen würde und es kein Problem werden wird auch die Stories eine Woche lang schwarz-weiß zu halten. Ganz oft denke ich mir in meinen Stories, dass ich lieber schwarz-weiß posten würde, weil ich das Gefühl habe, dass dadurch die Stimmung besser rüber kommt oder ich durch den Filter besser aussehen würde 😀 .
In dieser einen Woche habe ich festgestellt wie oft ich eigentlich Bilder oder Momente in mein Instastories festhalte in denen Farben eine super wichtige Rolle spielen. In meinen Stories zeige ich euch die Natur an den Orten an denen ich bin, das Essen, das ich esse und vieles mehr. Gerade im Bereich Essen und in der Natur spielen die Farben eine unfassbar große Rolle! Das ist mir erst in dieser Woche wirklich bewusst geworden. Ich war an so vielen schönen Ecken und hätte das gerne mit euch geteilt – habe aber gesehen, dass die Momente in schwarz-weiß überhaupt nicht so rüber kommen wie sie in der Realität sind. Gerade wenn viel Grün dabei ist, das stahlblaues Wasser, ein Sonnenuntergang mit lila Wolken – das ist in Farbe so unfassbar krass! in schwarz-weiß aber überhaupt gar nicht :D.
Dadurch wurde mir aber auch bewusst wie wichtig die Farben im Leben eigentlich sind und wie für viele ein Leben in schwarz-weiß (weil sie farbenblind sind) aussehen würde – wie viele Emotionen verloren gehen, wie viel Kraft und Stärke in den Farben stecken. Ich denke ich laufe jetzt sehr viel bewusster durch den Alltag und registriere Farben sehr viel stärker als davor. Deswegen ist diese Woche in schwarz-weiß wirklich ein Gewinn für mich – um zu merken wie viel schöner alles in Farbe ist. Beim Essen war es noch viel krasser – mir war nicht bewusst, dass “lecker” viel mit Farben assoziiert wird… wir wissen das Steak lecker ist, wir wissen, dass ein frischer Salat super lecker ist, wir wissen, dass Mango fruchtig schmeckt…. aber mit Farben intensiviert sich der Geschmack, den wir sehen! D.h. wenn ich ein Bild von einem Salat mit Mango sehe, dann schmecke ich in meinem Mund das fruchtige, obwohl ich es noch gar nicht im Mund habe! Das ist ja genau das, was ich durch einen Food Post rüber bringen möchte! Ich möchte, dass die Menschen – und ich möchte auch, dass ich – in einem Bild einen Geschmack wieder finde und ihn in der Erinnerung hervorrufe. Das ist bei einem Bild in schwarz-weiß fast gar nicht möglich – vor allem da man oft gar nicht erkennt was die einzelnen Sachen eigentlich sind. Gerade bei einem Salat sind so viele verschiedene Strukturen auf einen Fleck, dass man ja die Bestandteile nur durch die Farben differenzieren kann. Das fand ich wirklich sehr spannend. Ich habe jetzt ein ganz anderes Bewusstsein für das Essen, das ich vor mir habe… für die Umwelt um mich herum, für die Farben die ich in der Natur sehe, für den Himmel in seinen verschiedenen Farbigkeiten – gerade bei Sonnenuntergang.
Dementsprechend war die Woche ein Experiment, das für mich einen positiven Ausgang hatte. Vor allem weil ich gemerkt habe, dass schwarz-weiß zwar eine wahnsinnig tolle Wirkung haben kann, vor allem in Bildern die keine farblich Emotionen herüber bringen müssen, sondern bei denen der Ausdruck und der Kontrast eine wichtige Rolle spielen. Dennoch erlebe ich in meinem Alltag so viele schöne Momente in denen Farben eine so wesentliche Rolle spielen, dass sie in schwarz-weiß niemals die Emotionen hervorrufen würden, die man hat, wenn man die Farben sehen kann. Ich laufe mit offeneren Augen durch den Alltag und schätze Farben und Intensitäten sehr viel mehr als davor. Das war wirklich spannend und ich bin froh, dass ich das Projekt gemacht habe. Ich habe meine Erfahrungen mit schwarz-weiß gemacht. Ich werde sicherlich in den Storys auch ab und zu schwarz-weiß posten, eben aus den Gründen, dass in manchen Situationen Kontraste und Ausdruck eine viel größere Rolle spielen, als die Farben in dem Moment.